Die diabetische Netzhauterkrankung (Retinopathie) ist eine Erkrankung der Netzhaut, die in Folge der sogenannten Zuckerkrankheit, des Diabetes mellitus, auftritt. Dieser schädigt die Gefäßwände.
Diabetische Netzhauterkrankungen entwickeln sich in der Regel sehr langsam und anfangs unbemerkt.
Sie können bei schwerwiegenden Verläufen aber zur Erblindung führen, vor allem dann, wenn sie gar nicht oder erst sehr spät behandelt werden. Derzeitige Therapien können den weiteren Verlauf der Erkrankung nur verzögern, im besten Falle stoppen. Eine Heilung ist nicht möglich. Diabetesbedingte Netzhauterkrankungen sind in Europa und Nordamerika die häufigste Erblindungsursache bei Menschen im Alter zwischen 20 und 65 Jahren.
Dabei werden unterschieden:
Die sogenannte nicht proliferative Retinopathie
Mit kleinen, herdförmig auftretenden Gefäßveränderungen, kleinen Blutungen in der Netzhaut sowie vermehrten Ablagerungen von Fettsubstanzen.
Die fortgeschrittene (proliferative) Retinopathie
mit der Bildung neuer Blutgefäße – diese wachsen in das Auge hinein und können die Ursache für schwere Blutungen des Augeninneren sein. Im schlimmsten Fall droht Erblindung. Zudem kann es durch das Einwachsen von Gefäßen und Bindegewebe in den Glaskörper zu einer Ablösung der Netzhaut kommen. Diese kann das Sehvermögen ebenfalls beeinträchtigen.
Die diabetische Makulopathie
Wird durch den Diabetes die Makula geschädigt, spricht man von diabetischer Makulopathie. So kann es durch die Schädigung der Gefäße zu einer Ansammlung von Flüssigkeit in der Netzhautmitte kommen, dem diabetischen Makulaödem.
Die beste Vorbeugung besteht in einer optimalen Therapie des Diabetes mellitus durch Arzt und Patient. Der Blutdruck sowie die Blutzucker und Blutfettwerte sollten regelmäßig kontrolliert werden. Wie bei anderen Augenkrankheiten gilt auch hier: Je früher die Netzhauterkrankung erkannt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten der Behandlung. Darum sollte regelmäßig eine augenärztliche Kontrolle erfolgen, und zwar einmal im Jahr, wenn noch keine Schäden an der Netzhaut bestehen, und alle drei bis sechs Monate, wenn bereits Anzeichen einer diabetischen Netzhauterkrankung erkennbar sind.
Werden Veränderungen des Augenhintergrundes festgestellt, kann die Sehverschlechterung in vielen Fällen durch eine Laserbehandlung verlangsamt oder zum Stillstand gebracht werden. Bei der Lasertherapie wird die Bildung weiterer Gefäßveränderungen unterdrückt – hierbei treffen gezielte Lichtstrahlen auf die Netzhaut und verhindern, dass krankhafte Blutgefäße weiter wachsen. Beim diabetischen Makulaödem ist auch eine Spritzentherapie möglich.