Touchscreens dürfen keine Barrieren für die Alltagsbewältigung sein!

Erklärung des BSVSH zum bundesweiten Sehbehindertentag am 6. Juni 2025

Berührungsempfindliche Bildschirme sind in Supermärkten, Bussen, Restaurants und Apotheken nicht mehr wegzudenken. Seheingeschränkte Menschen stehen dort aber buchstäblich vor einer unsichtbaren Barriere. 

Der Blinden- und Sehbehindertenverein Schleswig-Holstein e. V. (BSVSH) weist aus Anlass des Sehbehindertentags auf die gravierenden Probleme hin, die durch nicht barrierefreie Berührbildschirme, sog. Touchscreens, entstehen.

Touchscreens bieten keine haptischen Orientierungspunkte. Sie sind kontrastarm, häufig blendet die Beleuchtung des Monitors, und die Schrift ist für Betroffene oft zu klein

In Schleswig-Holstein leben mehr als 10.000 sehgeschädigte Personen.

„Wir gehen davon aus“, erklärt der BSVSH-Vorsitzende Dr. Jürgen Trinkus, „dass Schwierigkeiten mit rein visuell angebotenen Informationen nicht nur dieser Personengruppe das Leben unnötig erschweren. Wenn wir für bessere Lesbarkeit, nutzerfreundliche Bedienungsführung und vor allem auch mehrsinnige Information eintreten, liegt dies im Interesse der ganzen Gesellschaft.“

Von Schildern und Anzeigetafeln aller Art bis hin zu Bezahlterminals hilft eine blinden- und sehbehindertengerechte Gestaltung allen Menschen. „Wir erwarten hier mehr Anstrengungen aller Anbieter von Informationen und Dienstleistern“, betont Karl Küppers, der Sehbehindertenbeauftragte des Vereins.

Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und seine Landesvereine nehmen den Sehbehindertentag zum Anlass, mit humorvollen Videos in den sozialen Medien auf das Thema aufmerksam zu machen. Unsere alltäglichen Hürden sind in einem Animationsfilm augenzwinkernd veranschaulicht.

Ein Forderungspapier und barrierefreie Hintergrundmaterialien gibt es hier.